Archiv 2012

SHARYHAN

Single: Red Carpet
VÖ: 04.05.2012
Label: Ariola
Album: MY YEAR

Es gibt diese magischen Momente im Leben einer Künstlerin, da passt einfach alles.

Als die 25-jährige Sängerin und Halbägypterin Sharyhan in Stockholm an einem Song arbeitet, schieben sich permanent Melodiebögen und Textfetzen eines völlig anderen Songs davor. Aber es passte irgendwie zusammen und unmittelbar, ohne Nachzudenken, wusste Sharyhan: "Das ist es!"
Sie ließ alles stehen und liegen, ging einen Kaffee trinken und lauschte dabei nur den Melodien in ihrem Kopf die sich mehr und mehr zusammen fügten. Sharyhan wusste genau: Nur dieser Song kann die Single werden! Schnell war der Titel dieses Song gefunden: "Red Carpet".
Er erzählt die Geschichte von einem Mädchen, das sich lieber von der Traumwelt den flauschig-roten Teppich ausrollen lässt, als den harten Boden der Realität zu betreten. Doch Traumwelten können auch Ansporn sein. Ansporn zu handeln und das Heft des Lebens selbst in die Hand zu nehmen.
Der Text surft auf einer Melodie, die von einem leicht dahin fliegenden, hell tönendem Glockenspiel eingeläutet wird. Tief unten pumpt ein Basslauf, als würde er den pulsierenden menschlichen Herzschlag nachzeichnen. Von ihm wird ein stakkatohaft- gespieltes Piano befeuert. Und darüber fliegt luftig, leicht und fröhlich Sharyhans Stimme und rollt dabei den Klängen einen roten Teppich zum Ohr der Zuhörer aus.
Die Vita der 25-jährigen Sängerin und Halbägypterin Sharyhan liest sich, wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Pralles Leben füllt die Seiten der Geschichte. Vor etwas über zwei Jahren macht sie bei der Vorauswahl für „Unser Star für Oslo“ einen Riesensatz unter die besten Fünf und begeistert ein Millionenpublikum. Und zwar mit eigenen Stücken! Sharyhan hat sogar schon eine fertige CD im Schrank stehen. Die zwar nie erschienen ist, aber dennoch einen Preis abgeräumt hat. Jetzt steht mit „My Year“ das aktuelle Album in den Startlöchern. Eins, dass vor musikalischem Feingefühl nur so strotzt. Und eins, das sie coproduziert hat.

Musik in den Genen
Das mit der Musik muss bei Sharyhan in den Genen liegen. „Meine Mutter ist Opernsängerin“, erklärt sie, „der Großvater war Kammersänger, die Oma ist Musiklehrerin, die Brüder der Mutter sind Schauspieler, ein Onkel war Leiter des Hessischen Rundfunkorchesters und unter den Tanten tummeln sich Balletttänzerinnen und Geigerinnen.“ Mehr geballte Familienkreativität geht nicht. „Bereits im Mutterbauch wurde ich mit Musik beschallt und schon in frühester Kindheit haben meine Mutter und ich viel gesungen“, fügt sie an, „ich kann mich sogar erinnern, dass ich als kleines Kind schon abstruse, selbstgebaute Melodien gesungen habe.“ Doch nicht alles glänzt im Sonnenlicht. Wo Licht ist muss auch irgendwo Schatten sein. Sharyhan wächst zunächst im ägyptischen Kairo, der Heimat des Vaters auf. Der wiederum ist den kreativen Anwandlungen von Frau und Tochter nicht wirklich wohl gesonnen. So staut sich einiges
auf im hellen Köpfchen der kleinen Sharyhan. „Es war so viel in mir drin, was unbedingt raus musste“ erinnert sie sich, „ich habe damals in Kairo angefangen zu schreiben. Geschichten. Jeden Tag. So viel, dass ich mit elf Jahren sicher war, es würde für ein Buch reichen.“ Das Schreibtalent von Sharyhan ist ihr geblieben. Bis heute. Und über viele Lebensstationen. Von Kairo in den bayerischen Wald, anschließend nach München, wieder zurück nach Kairo, nach London und nach Stockholm. Jedoch erzählt sie ihre Geschichten heute musikalisch. Mit ihren Liedern. Dort ziseliert Sharyhan Miniaturen des Lebens. Stimmungsbilder des Seins.
„Ich will mit meinem Album Erfolg haben“, ist Sharyhans Credo, „aber ich will auch zu hundert Prozent dahinter stehen können.“ Beides sollte mit der Platte „My Year“ problemlos gelingen. Weil es einfach ihr Jahr ist. Definitiv.

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